Aus der Montagsrunde gibt es aktuell zwei KIM-Themen, die in Workshops diskutiert und später (möglichst in den PS) umgesetzt werden sollen. Für die Workshops stellen wir uns die Teilnahme der gematik, des BViTG und der DKG vor.

  1. Zuordnen von Nachrichten innerhalb von Krankenhäusern.
  2. Echtzeitunterstützung beim Absenden von Nachrichten.

Tags: Dienstkennung, Anwendungskennzeichen

MR 06.05.2024 - Beiträge / Anforderungen von KHs für Folgetermin 14.05. 14:00 Uhr

  • Welche Anforderungen haben wir an ein Werkzeug wie KIM, damit eine prozessuale Integration in KHs unterstützt wird?
    • Blue-Prints für die prozessuale Umsetzung
      • Wie könne wir das Lumpen-Postfach umsetzen?
      • Wie kann die Kommunikation zwischen DGUV und KH effizient umgesetzt werden?
      • Wie kann die Kommunikation mit den Krankenversicherungen effizient umgesetzt werden?
      • Monitoring von Postfächern
        • Nachrichten zuverlässige bearbeiten
      • Pro Dienstkennung muss der komplette Kommunikationsprozess beispielhaft beschrieben werden
        • Erzeugen der Nachricht im sendenden System
        • Übermittlung der Nachricht
        • Empfang und Verarbeitung im empfangenden System
        • Verarbeitung und Anzeige einer Empfangsbestätigung 
        • Umgang mit fehlerhafter Nachrichten
    • Möglichkeit Nachrichtenflüsse steuern zu können
      • Urlaubssituation (z. B. automatisierte Antwort)
      • Umstrukturierung und neue KIM-Adressen (z.B. automatische Weiterleitung)
    • Verbesserung des Anforderungsmanagements
      • Wie funktioniert das heute?
      • Wie kann das unter Beteiligung der Experten aus der MR zukünftig besser funktionieren?
    • Account-/Adresssuche im VZD muss besser unterstützt werden
      (Es sollten sich Merkmale pro Account hinterlegen lassen)
      • Dienstkennung
      • Fachrichtung o.ä.
      • ...


Zu 1.) Zuordnen von Nachrichten innerhalb von Krankenhäusern.

Innerhalb von KH werden KIM-Nachrichten meist nicht von EMail-Clients als "normale" Mails empfangen, sondern integriert direkt in den PS, ohne Sichtbarkeit eines EMail-Clients. Auf drei Arten könnte dabei unterschieden werden zu welchem Thema/Empfänger eine KIM-Nachricht gehört:

  1. Empfänger mit eigener EMailadresse: Ja, aber es besteht das Risiko dass die Adresse einfach vom Absender fälschlicherweise oder aus Bequemlichkeit verwendet wurde und gar nicht passt.
  2. Anwendungskennzeichen: Ja, aber es besteht das Risiko einer falschen Anwendungs-Kennzeichenzuordnung und ebenfalls nicht passt.
  3. Strukturierter, eindeutiger Inhalt: Ja, aber nicht alle EMails enthalten diese Strukturen.

Die Umständlichkeit nachträglicher Zuordnung durch falsche Adressierung von KIM-Nachrichten ist bereits soweit ausgeufert, das es von KH-IT-Betreibern als ungeplanter und aufwändiger Sortier-Job wahrgenommen wird, der Zeit/Geld kostet, stört und zukünftig vermieden werden soll.

Lösung

Innerhalb der Empfänger PS werden konfigurativ die Tripel "Empfängeradresse - Anwendungskennzeichen - Inhalt" gebildet:

  1. Wenn Empfängeradresse, Anwendungskennzeichen und Inhalt zueinander passen, ist die Zuordnung einfach und wird vorgenommen.
  2. Unterscheiden sich (strukturierter) Inhalt und Anwendungskennzeichen, geht Inhalt vor: Zu dem Inhalt werden passende Anwendungskennzeichen und Empfängeradressen automatisch gesucht:
    1. Werden Ziele gefunden → Zustellung
    2. Werden keine passenden Empfängeradressen - Anwendungskennzeichen gefunden → die Nachricht wird an die erste Empfängeradresse mit ausschliesslich passendem Anwendungskennzeichen gesendet.
    3. Werden auch keine passenden Anwendugskennzeichen gefunden → weiter zum "Default"-Posfach und Meldung an Absender, das es dauern kann bzw. nicht bearbeitet wird   
  3. Ist der Inhalt unstrukturiert, wird nach dem Anwendungskennzeichen unterschieden und einem Empfänger mit passendem Anwendungskennzeichen zugeordnet.
  4. Ist der Innhalt unstrukturiert und kann Empfängeradresse noch Anwendungskennzeichen gefunden werden → weiter zum "Default"-Postfach und Meldung an Absender, das es dauern kann bzw. nicht bearbeitet wird .  

Zu 2.) Echtzeitunterstützung beim Absenden von Nachrichten.

Um den KIM-Nachrichtenaustausch effektiver zu gestalten könnte bereits im Absender PS eine Auswertung vergleichbar der im Empfänger-PS stattfinden.

Beispiel: ein Versuch, einen Arztbrief an eine eAU-KIM-Adresse zu schicken sollte direkt vom absendenden System unterbunden werden ("Die von Ihnen ausgewählte KIM-Adresse ist nicht für den Empfang von Arztbriefen zugelassen")

 Dazu braucht es:

  1. Den auslesbaren VZD, der die Empfängeradresse - Anwendungskennzeichen - Doubles enthält.
  2. Eine VZD-Selbstadministration, mit der KH selbst schnell ihre Empfängerkonfigurationen verändern können.
  3. Eine Echtzeitmeldung beim Absender, ob die Nachricht überhaupt einen Empfänger erreicht oder nur im Default-Postfach landet, noch bevor der Absender absendet.


Problembeschreibung

Annahmen zur Ausgangssituation in einem KH:

  • Im Einsatz ist ein typisches KIS, das ich aus mehreren Systemen zusammensetzt, die auf einer verteilten Datenbasis arbeiten und nur teilweise über Schnittstellen verbunden sind
  • Zwei Systeme versenden und empfangen KIM-Nachrichten
    • System A (spezialisiertes Subsystem): eAU
    • System B (PS): DALE-UV Standardnachrichten;
      System B verfügt darüber hinaus über einen zentralen rudimentären Nachrichteneingang, der das Öffnen empfangener Nachrichten erlaubt (mehr nicht, kein antworten, weiterleiten o. ä.)
    • System C (Thunderbird): Auf massiven Druck aus dem niedergelassenen Sektor wird ein Thunderbird-Client zum Empfang von Vorbefunden genutzt
  • Sonstige KIM-Nachrichtentypen können nicht verarbeitet werden
  • Für das KH wurde eine Telematik-ID beantragt,
    alle KIM-Accounts sind an diese eine Telematik-ID gebunden
    • Ein Account für die eAU-Kommunikation,
      da die eAU beim Empfang automatisiert dem Patienten/Behandlungsfall zugeordnet werden kann.
    • Ein Account für die DALE-UV-Kommunikation,
      da die eAU beim Empfang automatisiert dem Patienten/Behandlungsfall zugeordnet werden kann.
    • Pro Fachabteilung ein KIM-Account für die Kommunikation zu Kollegen --> 30 Accounts
    • Vorgemerkt sind rollenbezogene KIM-Accounts, bspw. CA oder Ärzte, die an kl. Studien arbeiten
    • Persönliche Accounts wurden nicht vergeben, um sicherzustellen, dass die Nachrichten im Krankheitsfall oder während des Urlaubs des Kollegen oder ggf. nach dessen Ausscheiden aus dem Arbeitsverhältnis empfangen werden

Probleme mit System A (nur eAU)

  • Wird dieser KIM-Account (nur für eAU eingerichtet) (versehentlich, da der Fachabteilungs-Account in der Vielzahl der Accounts nicht gefunden wurde) zur Übermittlung eines Vorbefundes genutzt, so wird diese Nachricht zwar von System A vom Fachdienst abgerufen, aber nirgendwo in System A angezeigt
    • Evtl. fallen gelassen, da sie nicht verarbeitet werden kann
    • In irgendeinem Datenspeicher abgelegt, auf den nur Administratoren auf systemebene Zugriff haben
  • Identisch ist die Verarbeitung empfangener korrupter Nachrichten
  • Resultat:
    • Von der eAU abweichende oder korrupte Nachrichten werden erst auf Nachfrage/Beschwerde von Anwendern gefunden
      • Im besten Fall zügig durch die Vor-Ort-IT
      • Ggf. nach einer ausgiebigen Recherche der IT
      • Im schlechtesten Fall nach Anforderung des Herstellersupports (Hersteller von System A)
    • Unsicher ist die Verarbeitung der Irrläufer-Nachricht
    • Sicher ist der Ärger mit den Anwendern, im wiederholten Fall der Ärger mit der GF
    • Streng genommen entsteht ein DS-Verstoß

Probleme mit System B

  • Wird dieser KIM-Account (nur für DALE-UV Standardnachrichten eingerichtet) (versehentlich, da der Fachabteilungs-Account in der Vielzahl der Accounts nicht gefunden wurde) zur Übermittlung eines Vorbefundes genutzt, so kann dieser Irrläufer im zentralen Nachrichteneingang gefunden, aber nicht reibungslos weiterbearbeitet werden, mögliche Szenarien
    • Als erstes muss geprüft werden, ob ggf. Daten/Dokumente zu einem Patienten übermittelt wurden. Wenn ja, ist zu prüfen, welche FA diesen Patienten behandelt. Ist die FA abweichend von der Empfänger-FA, zur Weiterverarbeitung je nach Individuellen Möglichkeiten/Fähigkeiten …
      • FA informieren
      • Nachricht + Anhänge ausdrucken und an zuständige FA weitergeben usw.
      • Ggf. IT informieren
    • Der Absender muss/sollte informiert werden, dass diese KIM-Mail-Adresse nicht zur Übermittlung des betreffenden Nachrichtentyps genutzt werden kann.
  • Resultat
    • Von DALE-UV Standardnachrichten abweichende oder korrupte Nachrichten werden zufällig bei einer grundsätzlich nicht erforderlichen Recherche im zentralen Nachrichteneingang gefunden oder wieder auf Nachfrage von Anwendern, die ggf. angekündigte Nachrichten nicht empfangen haben.
    • Streng genommen entsteht ein DS-Verstoß

Probleme mit System C (Thunderbird)

  • Grundlegende Probleme
    • Ein aussagekräftiger Betreff fehlt,
      daher muss die Liste der neu eingegangen Nachrichten Nachricht für Nachricht geprüft werden
    • Je nach Verfügbarkeit von Schnittstellen können Daten/Dokumente einem Patienten zugeordnet werden oder die Nachricht muss ausgedruckt und per Scan dem Patienten zugeordnet werden
  • Varianten bei der Nutzung von Thunderbird
    • In einer zentralen Installation werden alle KIM-Mails empfangen, geprüft usw.
    • Thunderbird wird in den Fachabteilungen genutzt
      • Ein Mitarbeiter sichtet den kompletten Mail-Eingang
        • … und bearbeitet alle Nachrichten
        • … und ordnet die Nachricht den Kollegen (bspw. in Unterordnern) zu,
          Nachricht sollte wieder in den Status ungelesen gesetzt werden (können)
  • Resultat
    • Arbeitsaufwand
    • Bei Irrläufern an die falsche Fachabteilung wieder streng genommen ein DS-Verstoß




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