Liebe KollegInnen aus den KH-IT-Bereichen,
tragt bitte nachfolgend die Themen ein, die mit dem BMG besprochen werden könnten.
LG
Claus
Thema:
Name | Relevanz | Prio |
---|---|---|
1. Komplexität beim Rollout von IT-Projekten im KH | hoch | hoch |
2. Konsolidierungsphase nach der verpflichtenden Einführung einer neuen Anwendung | hoch | mittel |
3. Im Zuge der Digitalisierung des Gesundheitswesens sollten auch die institutionsübergreifenden Prozesse untersucht, verschlankt und harmonisiert werden | hoch | mittel |
Erläuterungen zu Thema 1 - Komplexität beim Rollout von IT-Projekten im KH
Ausgangssituation:
Die Telematikinfrastruktur ist von Haus aus bereits durch eine hohe Komplexität gekennzeichnet:
Zu dieser ohnehin hohen Komplexität kommt in Krankenhäusern noch einmal deren Komplexität hinzu:
Weitere Überlegungen:
Forderung:
Dieser Komplexität muss bei einer Fristsetzung, erst recht wenn diese mit Sanktionen behaftet ist, Rechnung getragen werden.
Erläuterungen zu Thema 2 - Es wird eine Konsolidierungsphase nach der verpflichtenden Einführung einer neuen Anwendung gebraucht
Erläuterung am Beispiel der eAU und des eRezepts:
Der Rollout der eAU kann noch längst nicht als abgeschlossen betrachtet werden und bereits jetzt kam das eRezept als weitere verpflichtende komplexe und somit fehlerträchtige Anwendung hinzu.
Die eAU ist noch längst nicht im Versorgungsalltag angekommen. Noch immer gibt es technische Probleme, hier einige Rückmeldungen zur eAU-Nutzung vom Januar 2024:
Rückmeldungen zur eRezept-Nutzung, Januar 2024:
Die Belastung des IT-Personals ist enorm hoch, und das nicht nur weil technische Probleme gelöst werden müssen. Die Prozessänderungen sowie die fortwährenden technischen Probleme lenken das medizinische Personal von der Patientenversorgung ab. Bei der ohnehin hohen Arbeitsbelastung im Krankenhaus führt dies zu einer allgemein aggressiven Stimmung, die das Projekt und IT-Personal aushalten muss.
Forderung:
Erst wenn bestehende Probleme grundlegend und für die Anwender zufriedenstellend bereinigt sind, darf die nächste Anwendung ausgerollt werden.
Prüfung und Abnahme der Ende-zu-Ende Prozesse über die Segmentgrenzen hinweg muss sichergestellt werden, damit möglichst fehlerfreie Prozesse garantiert werden können.
Erläuterungen/Beispiele zu Thema 3: Im Zuge der Digitalisierung des Gesundheitswesens auch die institutionsübergreifenden Prozesse untersuchen, verschlanken und harmonisieren
E-Rezept: Verordnungen für Neugeborene
Wenn bei Verordnungen die Versichertennummer nach Anlage 4a BMV-Ä nicht bekannt ist, kann bei Säuglingen, die noch nicht über eine elektronische Gesundheitskarte verfügen, kein E-Rezept ausgestellt werden. Hier muss also das Muster 16 genutzt werden, d. h. Papiervordrucke und ein Nadeldrucker müssen weiterhin vorgehalten werden, das Personal muss mehrere Prozesse für den gleichen Vorgang beherrschen, evtl. muss der SW-Hersteller zwei Implementierungen pflegen usw.
Genauer Wortlaut aus der Anlage 4a BMV-Ä, Punkt 2.8: „Kann bei einer Untersuchung oder Behandlung eines Patienten bis zum vollendeten 3. Lebensmonat noch keine elektronische Gesundheitskarte vorgelegt werden, wird das Ersatzverfahren nach Nummer 2.5 durchgeführt und Nummer 1.3 findet keine Anwendung.“
ePA für alle:
Nach der Geburt sollte sofort/zügig eine ePA für das Neugeborene angelegt werden. Wäre es bspw. denkbar, wenn zukünftig das erste Dokument in der ePA das Mutterpass MIO wäre? Automatisiert von der ePA der Mutter zur ePA des Neugeborenen nach der Geburt übertragen.
Frühzeitiger Zugriff auf die ePA, z.B. durch pro aktive Information über erteilte ePA-Zugriffsberechtigungen.
IT Security Aspekt
Insgesamt
Wir müssen anfangen neben der Digitalisierung auch über Automatisierung zu sprechen und gezielt die Potentiale aus Sicht der Prozesse heben. Dies wird nur möglich sein, wenn alle am Prozess beteiligten Stakeholder zeitgemäße Lösungen erarbeiten und unter Berücksichtigung der vorhandenen Kapazitäten umsetzen. Lieber ein Thema richtig machen, als viele Themen parallel und keines vernünftig.
Übersicht MR-Teilnehmer und ihre Häuser:
Name der Einrichtung | Trägerschaft | Anzahl der Häuser | Anzahl Betten (voll- und teilstationär) | MVZ | Vertreter in der MR | Aufwand bei Inbetriebnahme / Betrieb ohne Prüf-HBA / App |
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Sana Kliniken AG | privat | ca. 40 KH | ca. 11.000 | ca. 40 MVZ | R. Werner | |
Asklepios Kliniken | privat | ca. 48 KH | ca. 34.000 | ca. 90 MVZ | G. Liß, A. Hempel, A. Beeck | |
Charité | KöR | 4 in 1 | ca 3.300 | 3 | P. Gocke, H. Schröder | ~ 10 h / Woche |
MediClin Kliniken | privat | 6 KH | ca. 1.500 | ca. 10 MVZ | H. Polus, A. Schönemann | |
Helios | privat | ca. 90 KH | ca. 30.000 | ca. 250 | Pydde, Bina, Schrickel, Gisske, Ulzenheimer, Heßling | sehr hoch, nicht definierbar |
Uniklinikum Heidelberg | öffentlich | UKHD+2 | ca. 2.600 | 2 | A. Brandner | mind. 10 h / Woche (geschätzt für aktuellen Rollout eAU und E-Rezept) |
Alexianer | freigemeinnützig | ca. 29 | ca. 7.080 | ca. 17 | B. Lenk, S. Lindenau | sehr hoch, nicht definierbar (abhängig vom Projekt und Ticketaufkommen) |
UK Tübingen | öffentlich | 1 Haus mit 18 Kliniken, über 30 Zentren und Instituten | ca. 1.600 | 2 mit 12 Fachrichtungen | Jörg Römhild | 1 KIS * 5-10 PT pro App * 4 Updates pro a = 20-40 PT pro a und App (Idealfall, aber in der Regel haben wir immer wieder neue Fehler mit den Updates) |
UKE | öffentlich | 1860 | P.Stappenbeck | |||
Nadja Weick | Aufwand sehr hoch....Probieren durch ÄRZTE!!!!...→ nicht zumutbar | |||||
RHÖN-KLINIKUM AG | privat | 9 (5 Standorte) | 5443 | 11 | Julian.Schäfer | extrem hoher Aufwand, ohne eigenen Prüf-HBA Umsetzung so gut wie unmöglich. Try & Error nicht zumutbar. |
Vivantes | öffentlich | 8 | 6000 | 12 | Denny Militzke | |
München-Klinik | kommunal | 5 | ca. 2500 | Fabrizius | ||