Einleitung
Seit Implementierung der elektronischen Meldung in DEMIS konnte in verschiedenen Datenauswertungen festgestellt werden, dass die Datenqualität der DEMIS-Meldungen im Hinblick auf die Auswertbarkeit in den Gesundheitsämtern in Teilen noch ungenügend ist. Daraus resultiert ein vermehrter Arbeitsaufwand in den Gesundheitsämtern. Aus diesem Grund wurden die FHIR-Profile für die Erregernachweismeldungen, Krankheitsmeldungen sowie der Basismeldeinhalte angepasst. Diese Profiländerungen wurden vom 16. September 2024 bis 1. November 2024 in ein öffentliches Kommentierungsverfahren gegeben. Die eingereichten Kommentare wurden vom DEMIS-Team gesichtet und nach Prüfung auch bei der Weiterentwicklung der FHIR-Profile berücksichtigt. Seit Juni 2025 wird der Umsetzungsprozess an die meldenden Einrichtungen kommuniziert.
Mit der Auflösung und damit Umsetzung der Kommentare streben wir zum Einen eine Vereinheitlichung der Profilierung in Deutschland an, zum Anderen ist das Kommentierungsverfahren Grundlage für die Eintragung unserer Profile in das Interoperabilitätsverzeichnis. Die Koordinierungsstelle für Interoperabilität wurde bei der gematik eingerichtet.
Andere Anpassungen im Profil resultieren daraus, dass Erregernachweise künftig vollständig mit LOINC- und SNOMED-CT-Kodierung an die Gesundheitsämter übermittelt werden müssen, um eine effiziente und automatisierte Verarbeitung zu gewährleisten. Daher wurden die Angabe von Nachweismethoden, Probenmaterialien und Ergebnissen angepasst und diese verpflichtend kodiert. Die Abstimmungen zur Nutzung der LOINC- und SNOMED-CT-Codes sowie deren Interaktion erfolgte außerdem zwischen mio42, unter Berücksichtigung des mioMikrobiologiebefundes, der Antibiotika-Resistenz-Surveillance (ARS) und der Medizininformatik-Initiative (MII), mit Beteiligung von Vertretern von HL7 Deutschland.
Die abgestimmte Semantik für DEMIS, ARS, mioMikrobiologiebefund und MII ist unter Semantik separat beschrieben. Für die Profilierung gilt, dass DEMIS weiterhin die Verwendung von LOINC-AnswerCodes und HL7-Interpretation erlaubt, aber zusätzlich, um Kompatibilität mit ARS, mio und MII zu erreichen, auch SNOMED-CT-Kodierungen ermöglicht wird.
Die striktere Profilierung wird zunächst zeitgleich für die Profile der Erregernachweismeldungen (betrifft Erregernachweismeldungen) und den Basismeldeinhalten (betrifft alle Meldungen) sowie zu einem späteren Zeitpunkt (frühestens im September 2026) für die Profile der Erkrankungsmeldungen.
Umsetzungsprozess
Die Umstellung auf die striktere Profilierung erfordert eine umfassende Anpassung in den Primärsystemen jener Einrichtungen, die über die FHIR-Schnittstelle an DEMIS melden.
Die strikteren Profil-Versionen für Erregernachweismeldungen und Basismeldeinhalte werden seit Juni 2025 in Simplifier und auf der RKI-Webseite bereitgestellt und stehen für mindestens 6 Monate in der DEMIS-Testumgebung für Ihre Implementierungsarbeiten zur Verfügung:
→ Siehe auch Vorabveröffentlichung DEMIS-FHIR-Profile auf der Webseite des RKI.
Am 18.11.2025 sind die strikteren Profile für Erregernachweismeldungen und Basismeldeinhalte in einer Doppelvalidierung in der DEMIS-Produktivumgebung live gegangen. Die Meldungen werden seitdem auf der DEMIS-Produktivumgebung zunächst gegen V6 validiert und falls es fehlerhafte Inhalte gibt, gegen V5. Das bedeutet, dass ihre Meldung in jedem Fall an das jeweils zuständige Gesundheitsamt weitergeleitet wird, auch wenn fehlerhafte Inhalte enthalten sind. Fehlerhafte Inhalte werden als „Warnungen“ an Sie zurückgegeben, die Sie bitte entsprechend korrigieren sollten.
Nach Livegang der strikteren Profilierung ohne Doppelvalidierung in der DEMIS-Produktivumgebung am 14.04.2026 werden Meldungen abgelehnt, die nicht der strikteren Profilierung entsprechen. Auch eine Meldung von SARS-CoV-2 über den DEMIS-Adapter ist dann nicht mehr möglich.
Wir haben auf den Unterseiten Schritte beschrieben, die die Umsetzung für alle Beteiligten so einfach wie möglich gestalten sollen.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an den DEMIS-Support: demis-support@rki.de