Mit dem heutigen Newsletter möchten wir Sie auf folgende Themen auf der DEMIS-Wissensdatenbank hinweisen:
Spezifische Erregerangaben in den Meldungen (z.B. Legionella pneumophila)
In letzter Zeit erhielten wir öfter Rückmeldung über unzureichende Informationen in den DEMIS-Meldungen über den Nachweis von Legionellen. In einem Drittel der Meldungen wird nur "Legionella spp." gemeldet, obwohl die genau Speziesangabe "Legionella pneumophila" bekannt ist. Über die Legionellen hinaus, ist dies ein häufig auftretendes Problem bei allen Meldekategorien in DEMIS.
Zurückzuführen ist dieses Problem auf die Verwendung von unspezifischen LOINC-Codes, die in den ValueSets enthalten sind, beispielsweise: 32781-7 Legionella sp Antigen [Nachweis] in Urin. Auf der DEMIS-Wissensdatenbank finden Sie entsprechende Hinweise zur Meldung von Erregerspezies, insbesondere Legionella pneumophila: https://wiki.gematik.de/x/g2AnJ. Hier werden auch Beispiele aufgeführt, welche LOINC-Codes besser geeignet sind oder wie LOINC-Codes durch SNOMED-CT-Codes ergänzt werden können.
Bitte passen Sie, gegebenenfalls mit Unterstützung Ihres Softwarehersteller, das Mapping der von Ihnen verwendeten LOINC-Codes in Ihren LIMS/LIS-Systemen entsprechend an.
Vertrauensniveau der Authentifizierung gegenüber DEMIS
Um DEMIS-Meldungen absetzen zu können, müssen meldende Einrichtungen derzeit an die Telematikinfrastruktur (TI) angebunden sein oder ein Zertifikat (DEMIS-ParticipantID) von der DEMIS-Geschäftsstelle erhalten und in Ihrem LIMS/LIS-System eingebunden haben, um sich gegenüber DEMIS zu authentifizieren. Dies trifft auf meldende Labore in der Regel zu. In Zukunft werden, auf Grund der Umsetzung verschiedener Meldepflichten in DEMIS, viele weitere meldende Institutionen und Personen an DEMIS angebunden, die weder einen Zugang zur TI noch ein Zertifikat haben. Daher wird das DEMIS-Meldeportal prospektiv im Internet verfügbar sein und über weitere Zugangssysteme (z.B. BundID u.ä.) verfügen. Aus dieser Weiterentwicklung ergeben sich für Meldungsempfangenden im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) neue Herausforderungen bezüglich der Interpretation von z.B. Anmelde- und Authentifizierungsverfahren im Rahmen der DEMIS-Meldungen. Mit den neuen Zugangssystemen wird es beispielsweise die Möglichkeit geben sich mit einem Elster-Zertifikat oder dem Personalausweis + PIN gegenüber DEMIS zu authentifizieren. Um den Meldungsempfangenden im ÖGD Informationen zum Kontext der Authentifizierung zu geben, wird seit Oktober 2024 in DEMIS das "Vertrauensniveau der Authentifizierung" einer jeden Meldung ausgewiesen.
Die rechtliche Grundlage auf europäischer Ebene für die elektronischen Vertrauensdienste bildet die so genannte eIDAS-Verordnung ("electronic IDentification, Authentication and Trust Service“). Nach dieser Vorgabe wurden die Angaben entwickelt, die DEMIS nun in Form des "Vertrauensniveaus der Authentifizierung" einer Meldung ausweist.
Wichtig ist: Das "Vertrauensniveau der Authentifizierung" einer Meldung trifft nur eine Aussage darüber, wie sich die meldende Stelle gegenüber DEMIS authentifiziert hat. Wir beabsichtigen nicht zu beurteilen, wie vertrauensvoll oder sicher die Inhalte der Meldung oder die meldende Stelle als solche sind! Für die Mitarbeitenden im Gesundheitsamt soll ersichtlich sein, welches Vertrauensniveau das vom Meldenden gewählte Authentifizierungsverfahren aufweist.
Außerdem gilt zu beachten, dass die Authentifizierung über die Telematikinfrastruktur (TI) oder über ein Zertifikat (DEMIS-ParticipantID) von der DEMIS-Geschäftsstelle gemäß der eIDAS-Verordnung mit einem "substanziellem Vertrauensniveau" eingestuft werden. Das bedeutet, dass Ihre bisher üblichen Meldungen den Gesundheitsämtern gegenüber als sicher ausgewiesen werden. Das "Vertrauensniveau" zielt somit auf andere, erst in der Zukunft meldende Stellen, deren Vertrauensniveau ggf. von den Gesundheitsämtern genauer betrachtet werden sollte.
Um Ihnen (und allen Meldenden) diese Einstufung in Zukunft transparent zu kommunizieren, wird die Meldungsquittung bald um diese Informationen ergänzt. Bis dahin wollten wir Sie auf diesem Wege bereits über diese Umstellung informieren.
Detailliertere Informationen finden Sie hier: https://wiki.gematik.de/x/n7fGIw. Diese Seite richtet sich in erster Linie an das Personal der Gesundheitsämter, enthält aber auch relevante Informationen für Sie, wenn Sie sich für das Thema interessieren.